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Darum mache ich mein Trekkingessen selber
Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Fertiggerichten. Sie sind leicht, gut im Rucksack zu verstauen und die Zubereitung ist einfach: Tüte aufreißen, heißes Wasser rein – fertig! „Warum machst du dir also so viel Arbeit?“, werde ich oft gefragt.
Die Antwort darauf ist einfach:
Ich mache mein Trekkingessen selber, weil …
… mir Fertiggerichte nicht schmecken und es einfach gesünder ist
Fertiggerichte aus dem Supermarkt sind meist voller Geschmacksverstärker, künstlicher Aromen und Farbstoffe und mal ganz ehrlich, so richtig lecker sind sie in den seltensten Fällen. Wenn ich aber den ganzen Tag über Stock und Stein gekraxelt bin, dann möchte ich am Abend etwas, worauf ich mich freuen kann. Eine Mahlzeit, die mir schmeckt, gesund ist, meine Speicher wieder auffüllt und mir die nötige Energie für die nächste Etappe liefert. Seit ich mein Trekkingessen selber mache, weiß ich genau, was in der Tüte ist und kann Zutaten, die ich nicht so gut vertrage, einfach weglassen und dafür all die Leckereien reinpacken, die ich gerne esse.
… mir „gesunde“ Fertiggerichte zu teuer sind
Natürlich könnte ich mir auch gefriergetrocknete Fertiggerichte ohne künstliche Inhaltsstoffe im Outdoorladen kaufen oder diese im Internet bestellen. Für so ein Tütchen muss man allerdings ziemlich tief in die Tasche greifen. Da kommt so ein fertiges Mahl beinahe einem Restaurantbesuch gleich. Mein selbst gemachtes Trekkingessen hingegen kostet mich pro Portion nur ungefähr ein bis zwei Euro.
… ich so unterwegs weniger Müll produziere
Gekaufte Fertiggerichte produzieren unterwegs ziemlich viel Müll, den man nicht immer gleich entsorgen kann, vielleicht sogar eine längere Zeit mit sich herumtragen muss und der deshalb leider noch viel zu häufig auf dem Rastplatz oder im Gebüsch zurückgelassen wird. Mein selbst gemachtes Trekkingessen fülle ich oft in Zipper-Beutel, die ich dann auswasche und nach der Tour so oft es geht wiederverwende oder auch in kleine Papiertüten, die ich dann am Lagerfeuer verbrenne.
… es mir unglaublich viel Spaß macht
Zugegeben, es ist schon etwas aufwendiger, sein eigenes Trekkingessen herzustellen, als einfach mal in den nächsten Discounter oder Outdoorladen zu huschen und sich dort mit Fertiggerichten einzudecken. Aber es macht auch unglaublich viel Spaß. Ich liebe es, neue Rezepte zu entwickeln, Kräuter zu sammeln, Gemüse und Obst zu schnippeln und dann zum Trocknen auszubreiten oder aufzuhängen. Man hat einfach so unglaublich viele Möglichkeiten. Auch auf meine Allergien kann ich eingehen und falls auch du Probleme mit gewissen Lebensmitteln hast, dann mache es wie ich und kreiere einfach dein eigenes Trekkingessen – es ist gar nicht schwer!
Zutaten: Das kommt in die Tüte
Die Zutaten, die ich im Folgenden aufliste, sind leicht, relativ lange haltbar und somit rucksacktauglich.
Sie lassen sich beinahe beliebig kombinieren und liefern dir unterwegs auf Tour viele wertvolle Nährstoffe.
Und hier kommt nun mein Baukastensystem für angehende Trekkingköche. Viel Spaß beim Mischen!
Kleiner Tipp: Am besten, du testest deine selbstkreierten Outdoormahlzeiten bereits zu Hause einmal aus, denn nichts ist frustrierender, als nach einer anstrengenden Wanderung mit einem Abendessen vor dem Zelt zu sitzen, das absolut nicht schmeckt.
Rezeptideen für selbst gemachtes Trekkingessen
Die Angaben beziehen sich jeweils auf eine Portion (= 1 Tüte). Natürlich kannst du die Rezepte deinen Bedürfnissen anpassen und gewisse Zutaten (wie zum Beispiel Trockenmilchpulver) durch vegane Alternativen austauschen.
Hirsepfanne
Vorbereitung – das kommt in die Tüte:
- 125 g Hirse
- 2 EL gehackte Mandeln
- ½ TL Meersalz
- ½ TL Knoblauchpulver
- ½ TL Kreuzkümmel
- ½ TL Koriander
- ½ TL Paprikapulver
- ½ TL Zimt
- 1 TL Rohrzucker (optional)
- 1 TL getrocknete Petersilie
- 1 EL getrocknete Zwiebeln
- 1 EL getrockneter Lauch
- 1 EL getrocknete Tomaten
- 1 EL getrocknete Möhren
Zubereitung – das kommt unterwegs hinzu:
- 375 ml heißes Wasser
- 1 TL Oliven- oder Sonnenblumenöl
Zieh- bzw. Quellzeit: ca. 7 Minuten
Brennwert: ca. 700 kcal
Pasta Bella Italia
Vorbereitung – das kommt in die Tüte:
- 125 g Wok- oder Eiernudeln (in ca. 5 cm große Stücke gebrochen)
- 2 ½ EL Tomatensuppenpulver
- 1 TL Oregano
- 1 TL Basilikum
- 1 TL Knoblauchpulver
- ½ TL Paprikapulver
- ½ TL Meersalz
- 3 EL geriebener Parmesan
- 2 EL geröstete Pinienkerne
- 3 EL getrocknete Tomaten
- 1 EL getrocknete Zwiebeln
Zubereitung – das kommt unterwegs hinzu:
- 375 ml heißes Wasser
- 1 EL Olivenöl
Zieh- bzw. Quellzeit: ca. 5 Minuten
Brennwert: ca. 750 kcal
Deftiger Pilztopf
Vorbereitung – das kommt in die Tüte:
- 100 g Linsen
- 1 EL Sonnenblumenkerne
- 1 TL geschrotete Leinsamen
- 2 EL Waldpilz-Creme-Suppenpulver
- 1 TL braunes Soßenpulver
- 2 EL geriebener Bergkäse oder Parmesan
- 3 EL getrocknete Pilze
- 1 EL Röstzwiebeln
Zubereitung – das kommt unterwegs hinzu:
- 450 ml heißes Wasser
- 1 EL getrocknete Speckwürfel (optional)
Zieh- bzw. Quellzeit: ca. 5 Minuten
Brennwert: ca. 750 kcal
Tipp: Da Linsen ziemlich lange benötigen, um weich zu werden, würde ich sie bereits zu Hause kochen und anschließend im Backofen, im Dörrautomaten oder an der Luft trocknen. So beträgt die Ziehzeit unterwegs auf Tour nur wenige Minuten.
Bunter Kartoffelbrei
Vorbereitung – das kommt in die Tüte:
- 125 g Kartoffelbreipulver
- 2 ½ EL Trockenmilchpulver
- ½ TL Salz
- 2 EL Röstzwiebeln
- 1 EL getrocknete Möhren
- 1 EL getrockneter Lauch
- 1 EL getrocknete Zucchini
- 1 EL getrocknete (rote) Paprika
Zubereitung – das kommt unterwegs hinzu:
- 500 ml heißes Wasser
- 2 EL Butter (optional)
Zieh- bzw. Quellzeit: ca. 5 Minuten
Brennwert: ca. 550 kcal
Asia-Nudeln
Vorbereitung – das kommt in die Tüte:
- 125 g breite Reisnudeln (in ca. 5 cm große Stücke gebrochen)
- 4 EL Kokosmilchpulver
- 1 TL Thaibasilikum
- ½ TL Ingwerpulver
- ½ TL Salz
- ½ TL Chiliflocken
- ½ TL Zitronengraspulver
- 2 Kaffirblätter (vor dem Verzehr entfernen)
- 2 EL Erdnüsse (klein gehackt)
- 2 EL getrocknete Frühlingszwiebeln
- 2 EL getrocknete Möhren
- 1 EL getrocknete Pilze
- 1 EL getrocknete Zucchini
Zubereitung – das kommt unterwegs hinzu:
- 500 ml heißes Wasser
Zieh- bzw. Quellzeit: ca. 7 Minuten
Brennwert: ca. 700 kcal
Trekkingessen verpacken und transportieren
Ich mag es gerne einfach. Kein langes Herumkramen und Suchen. Nach einem langen Wandertag muss es schnell gehen. Das Futter muss her! Deshalb fülle ich meine Trekkinggerichte bereits zu Hause portionsgerecht in einzelne Zipper-Beutel,
in die ich dann nur noch das heiße Wasser gießen muss. Das erspart das lästige Geschirrspülen und ich benötige unterwegs auch weniger Geschirr. Die Beutel sind hitzebeständig, lebensmittelecht und können bei guter Pflege sehr oft wieder-
verwendet werden. Falls du diese Plastikbeutel nicht magst und lieber aus einem Teller oder Berghaferl isst, empfehle ich dir, deine Trekkingmahlzeiten in kleine Papiertüten abzufüllen und diese geschützt in einer (Tupper-)Dose zu verstauen.
Wie lange ist selbst gemachtes Trekkingessen haltbar?
Nun, das hängt natürlich stark von den gewählten Zutaten, aber auch von der Region ab, durch die deine Tour führen wird. Generell mag es Trekkingessen lieber kühl und trocken. In nordischen Gefilden wird sich dein Essen deshalb wohl etwas länger halten als im sonnigen Süden.
Ganz wichtig ist, dass sämtliche Zutaten, die in deine Tüten wandern, auch richtig trocken sind, sonst kann sich schnell Schimmel bilden. Käse wie zum Beispiel Parmesan solltest du deshalb bereits eine ganze Weile vor Tourstart reiben und anschließend gut verteilt auf einem Brettchen oder Backblech trocknen lassen. Genauso verhält es sich mit sehr saftigen Trockenfrüchten wie Aprikosen oder Pflaumen. Falls dir die Herstellung von eigenem Trekkingessen auch so viel Spaß macht, kann ich dir die Anschaffung eines Dörrautomaten ans Herz legen. Meine hier aufgezählten Rezepte halten sich in der Regel zwischen zwei und drei Wochen. Bei guten Bedingungen wahrscheinlich sogar noch etwas länger.
So, jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Zusammenstellen deiner eigenen Trekkingmahlzeiten!
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2 Comments
Sehr beeindruckend. Vielen Dank. Sehr gern koche ich all Deine Gerichte nach. Gesund, wenig Gewicht, quellfähig, moderate Kosten. Das sind natürlich absolut reizende Kriterien, öfter auf einen Restaurantbesuch im Urlaub zu verzichten.
Ich nutze unterwegs einen Spirituskocher in ganz rudimentärer Ausführung, um mir einen Kaffee zu brühen. Dieser Kocher wiegt auch sehr wenig. Richtig kochen kannst Du mit so einem Minimalkocher nicht, es ist eher eine „Heißwassermaschine“. Aber neben Kaffee und Tee ist das für Deinen Anwendungszweck perfekt.
Trocknest Du, bzw. dörrst Du Dein Gemüse und Obst selbst? In welchen Lebensmittelläden kaufst Du die Nudelbasis und welche Lebensmittelmarken machen sich beim Quellen gut?
Vielen Dank Jane und beste Grüße
Hallo Helge,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ja, ich dörre überwiegend selbst und nutze dazu vor allem Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst aus dem eigenen Garten. Das sind oft solche Mengen, da können wir alles gar nicht „frisch“ verzehren und da bietet sich das Dörren (oder Einmachen) natürlich an. Auch Nudeln mache ich oft selbst (bis auf die asiatischen Nudelsorten, die kaufe ich im Asia-Shop). Da auch ich oft nur mit einem kleinen Kocher auf Tour bin, habe ich die Rezepte so entwickelt, dass ich sie nur mit kochendem Wasser übergießen muss – ist unterwegs einfach praktischer. Liebe Grüße, Jane