Inhaltsverzeichnis
Wanderung durch den Canyon
Im rustikalen Besucherzentrum schiebe ich mir den letzten Bissen meines klebrigen Donuts in den Mund und spüle ihn schnell mit einem großen Schluck Latte Macchiato hinunter. Ich muss mich beeilen, denn vor mir liegt eine Wanderung durch den Grand Canyon und die sollte man möglichst früh beginnen. Am besten schon bei Sonnenaufgang, um ganz sicher noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder oben am Canyonrand zu sein und natürlich auch um der mörderischen Nachmittagshitze zu entgehen – falls das überhaupt möglich ist!
Den Sonnenaufgang habe ich bereits verpasst und so knülle ich meine Papiertüte und den Kaffeebecher in einen Abfalleimer und fülle hastig meine beiden Trinkflaschen auf. Bei Temperaturen bis zu 44 °C kann man nie genug Wasser dabei haben. Sicher ist sicher!
Anschließend schnappe ich mir meinen Rucksack, gehe durch ein saloonartiges Holztor und stehe direkt am Rand der berühmtesten Schlucht der Erde. Vor mir klafft eine gigantische, vom Colorado River geschaffene Landschaft mit enormen Ausmaßen und einer unglaublichen Farbvielfalt auf.
Ich schlendere eine Weile an der Abbruchkante entlang und mache einige Fotos. Schon jetzt ist es ganz schön warm. Dann geht es langsam, aber stetig auf einem schmalen Pfad hinunter in den Canyon.
Hier und da raschelt und klappert es im trockenen Gebüsch und ich stampfe beherzt mit meinen schweren Wanderstiefeln auf den staubigen Boden. Auf eine Begegnung mit einer Klapperschlange, die sich hier gerne auf den warmen Steinen aalen, möchte ich lieber verzichten.
Ich bin dennoch nicht alleine unterwegs. In einiger Entfernung reiten bereits die ersten Touristen auf armen und erstaunlich trittsicheren Mulis in den Canyon hinab und auch einige Wanderer und Trailrunner sind immer mal wieder zu sehen.
Nach zwei Stunden lege ich eine Pause ein, verschlinge gierig mein mitgebrachtes Club Sandwich und stelle überrascht fest, dass ich bereits eine Flasche komplett ausgetrunken habe. Für den Rückweg muss ich mir das restliche Wasser besser einteilen.
Die Sonne brennt mittlerweile erbarmungslos auf mich herunter und immer wieder muss ich mir mit meinem Buff den Schweiß von der Stirn wischen. Die Aussichten auf die surrealen Gesteinsformen und die vielen unterschiedlichen Farbschichten sind beeindruckend, ich kann aber wegen der unglaublichen Hitze nie lange stehen bleiben. Nach weiteren zwei Stunden erreiche ich schließlich wieder meinen Ausgangspunkt und quetsche den letzten Tropfen Wasser aus meiner Flasche. Boah, das wäre geschafft! Gerade so …
Tipps & Infos
Wissenswertes
Bundesstaat: Arizona | Gründungsjahr: 1919 | Fläche: 4934 km²
Der Grand Canyon National Park befindet sich im Nordwesten Arizonas. Er schließt an den Canyonlands National Park und den Glen Canyon an und grenzt an den vom Hoover Dam aufgestauten Lake Mead. Dazwischen hat sich der Colorado River auf einer Länge von 446 km durch das Kaibab Plateau gefressen und eine klaffende Schlucht von 6 bis 29 km Breite hinterlassen.
Spektakuläre Ausblicke auf den Grand Canyon bieten sich sowohl von der südlichen als auch von der nördlichen Abbruchkante. Die Nordkante ist allerdings rund 350 m höher als der Südrand, deshalb kann man von dort noch ein bisschen weiter sehen. Den umfassendsten Blick über den Canyon und auf den Colorado River hat man vom Hopi Point.
Wer durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten von der obersten Abbruchkante bis zum Fluss hinuntersteigt, wandert durch 1,7 Milliarden Jahre Erdgeschichte.
Zahlreiche prähistorische Siedlungsreste, wie die Felswohnungen der Anasazi oder die Tusayan Ruins, belegen, dass der Grand Canyon bereits vor mehr als 4000 Jahren besiedelt war.
Auskunft
Grand Canyon National Park
P.O. Box 129
Grand Canyon, AZ 86023
Tel. 1-928-638-78 88
Öffnungszeiten Visitor Center South Rim
September bis Mai täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr
Juni bis August täglich von 7.30 bis 20.30 Uhr
Übernachten
Grand Canyon National Park Lodges
P.O. Box 699
Grand Canyon, AZ 86023
Tel. 1-303-297-27 57
Sämtliche im Nationalpark befindlichen Lodges, Hütten und Hotels werden von Grand Canyon National Park Lodges verwaltet und sollten so weit wie möglich im Voraus gebucht werden. Weitere und auch etwas günstigere Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in dem am Parkeingang gelegenen Touristenörtchen Tusayan.
Verglaste Aussichtsplattform
Indianer vom Stamm der Hualapai eröffneten 2007 im Westen des Grand Canyon eine verglaste Aussichtsplattform, die einen atemberaubenden Blick auf den Colorado River verspricht, der sich weit unten in 1200 Metern Tiefe durch die Schlucht windet. Ganz in der Nähe befindet sich außerdem ein Indianerdorf, das Einblicke in das Leben von fünf ortsansässigen Stämmen bietet.
Hualapai Indian Reservation
Grand Canyon West
Tel. 1-877-716-93 78
Wandern
Wanderer sollten immer reichlich Trinkwasser mitnehmen und auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Der gesamte Nationalpark gilt als „Rattlesnake Country“, man sollte beim Wandern also stets auf Schlangen achten und sich zuvor beim Park Ranger über mögliche Gefahren und über den Zustand der Wege informieren.
Warst du auch schon einmal am Grand Canyon? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hinweis: Dieser Ausflug war eigenfinanziert und enthält unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen und weitere werbende Inhalte. Mehr zum Thema Werbung auf meinem Blog liest du hier.
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