Lüneburg liegt knapp 50 Kilometer von Hamburg entfernt am Rande der Lüneburger Heide und ist eine der schönsten Städte in Deutschland. Bei einem Bummel durch die malerischen Gassen war ich auch sogleich verzaubert.
Einst auf einem Salzstock erbaut, kam die Stadt im Mittelalter durch das sogenannte „weiße Gold“ zu großem Reichtum. Noch heute erinnert die Altstadt mit ihren historischen Fassaden, den verschnörkelten Giebeln und der romantischen Backsteingotik an diese salzige Glanzzeit.
Hier stelle ich dir nun die schönsten Sehenswürdigkeiten vor, die du dir bei einem Besuch in der Hansestadt auf keinen Fall entgehen lassen solltest:
Inhaltsverzeichnis
Deutsches Salzmuseum
Salz, das „weiße Gold“, verschaffte Lüneburg eine herausragende wirtschaftliche und politische Stellung in Norddeutschland und das Lüneburger Salzwerk war bis zum Ende des 16. Jahrhunderts der größte Salzproduzent Nordeuropas. Im Jahre 1980 schloss das Werk seine Pforten und die alten Produktionsstätten wurden zu einem interessanten Salzmuseum umgebaut. Im alten Siedehaus und im Eselstall erklären Ausstellungen nun Lüneburgs salzige Geschichte.
Rathaus von Lüneburg
Das Rathaus von Lüneburg gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Norddeutschlands. Bereits im Jahre 1230 wurde der Grundstein für das mittelalterliche Gebäude gelegt. Seitdem wurde es immer wieder umgebaut, erweitert und aufgestockt. So lassen sich heute an der Rathausfassade neben Backstein auch gotische und barocke Elemente erkennen. Einen Blick hinter die Rathausmauern kannst du bei einer Führung werfen, die unter anderem durch die Ratsstube, die Gerichtslaube und durch das Gewandhaus führt. Prächtige Malereien und Schnitzereien aus verschiedenen Epochen gibt es zu bestaunen. Nach der Besichtigung lohnt sich ein Bummel über den Marktplatz oder du ruhst dich am Jungbrunnen ein wenig aus und lauschst dem Glockenspiel. Dreimal täglich um 8 Uhr, 12 Uhr und um 18 Uhr spielen Glocken aus Meissner Porzellan volkstümliche Lieder.
Das schwangere Haus
In der Waagestraße gegenüber vom Rathaus steht das schwangere Haus, ein Gebäude, dessen Fassade sich im Laufe der Zeit so verformt hat, dass seine bauchige Auswuchtung an eine schwangere Frau erinnert. Das sogenannte Bäuchlein ragt sogar bis auf den Fußweg. Schuld an der Wölbung im Mauerwerk ist der im 12. Jahrhundert verwendete Gipsmörtel vom Lüneburger Kalkberg, der einst viel zu lange gebrannt wurde und deshalb über die Jahre vermehrt Feuchtigkeit aufgenommen hat. Das Gestein dehnte sich so immer weiter aus und verhalf dem Haus zu seiner ungewöhnlichen Form.
Alte Raths-Apotheke
Nicht allzu weit vom Rathaus entfernt befindet sich in der Bäckerstraße die alte Raths-Apotheke. Schon von Weitem sticht einem das farbenfrohe Gebäude sofort ins Auge. Um 1598 wurden die gotischen Verzierungen rund um den Torbogen nach umfangreichen Umbauarbeiten vollendet, das imposante Wappen über dem Portal zeigt an, dass die Apotheke stets dem Rat der Stadt Lüneburg gehörte. Tipp: In der Apotheke kannst du dir nach Originalrezept des Apothekers die bekannte Lüneburger Sole-Creme anrühren lassen – ein prima Mitbringsel!
Heinrich-Heine-Haus
Am Ochsenmarkt 1 in einem schönen Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert lebten einst die Eltern des Dichters Heinrich Heine und obwohl sie dort nur vier Jahre wohnten, wurde das Haus zum Treffpunkt für Literatur- und Kunstinteressierte. Heinrich Heine selbst verbrachte als junger Student mehrere Monate in Lüneburg. Im zu Ehren wurde im Jahre 1901 eine Gedenktafel an der Fassade angebracht und das Haus als Heinrich-Heine-Haus betitelt. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten verschiedene Kultureinrichtungen und Behörden. Im hinteren Anbau gibt es eine kleine Stipendiatenwohnung, in der Schriftsteller während eines drei- bis sechsmonatigen Aufenthalts im Heinrich-Heine-Haus ihrer literarischen Arbeit nachgehen können.
Kalkberg
Ab ins Grüne – ursprünglich war der Kalkberg mit rund 70 Metern die höchste Erhebung Lüneburgs. Der jahrhundertelange Abbau von Gips als Baustoff ließen den Berg jedoch auf knapp 58 Meter schrumpfen. Im Jahre 1932 wurde er zum Naturschutzgebiet erklärt und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel mitten in der Stadt. Verschiedene Wanderwege führen hinauf zu einer Aussichtsplattform, die für einen grandiosen Rundumblick über Lüneburg sorgt.
Obere Ohlingerstraße
In der malerischen Lüneburger Altstadt findest du rund 1300 mittelalterliche Häuser, die alle in der für Norddeutschland so typischen Backsteingotik erbaut wurden. Verschnörkelte Erker, reich verzierte Giebel und kleine Sprossenfenster schmücken diese prächtigen Patrizierhäuser. Besonders gut kannst du diesen hanseatischen Baustil in der Oberen Ohlingerstraße bestaunen, denn dort stehen einige der schmucken Häuser dicht beieinander. Sie sind alle etwas schief, da sie sich im Laufe der Zeit und aufgrund der Aushöhlung der Saline unter der Altstadt ein wenig abgesenkt haben. Tipp: Wirf auch einmal einen Blick in die kleinen Seitenstraßen. Auch dort stehen bezaubernde Häuschen.
St. Johannis Kirche
Die evangelische St. Johannis Kirche wurde im Stil der nordischen Backsteingotik erbaut und ist die älteste Kirche in Lüneburg. Ihr Kirchturm gehört zu den höchsten in ganz Niedersachsen und wenn man genau hinschaut, dann erkennt man seine leichte Schieflage. Nach einem Blitzeinschlag im Jahre 1408 musste die Turmspitze erneuert werden, seit diesen Bauarbeiten neigt sie sich rund 220 cm in westliche Richtung.
Am Sande
Am Sande ist wohl der schönste Platz in ganz Lüneburg. Bereits im Mittelalter liefen dort wichtige Handelswege und Straßen zusammen. Händler boten ihre Waren an und um das Manövrieren der Pferde- und Ochsenkarren zu erleichtern, wurde damals der gesamte Grund mit Sand bedeckt – daher auch der eher ungewöhnliche Name. Heute ist der kopfsteingepflasterte Platz von historischen Häusern mit gotischen Treppen- und Schneckengiebeln umsäumt. Im Osten steht die St. Johannis Kirche mit ihrem leicht schiefen Turm, gegenüber beeindruckt die imposante Industrie-und Handelskammer mit ihrer dunklen Fassade. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Boutiquen laden rings um den Platz zum Verweilen und Bummeln ein.
Stintmarkt
Der Stintmarkt ist das Herzstück des Lüneburger Wasserviertels. Im Mittelalter fand dort der lokale Fischmarkt statt. Der Name des Platzes stammt übrigens von der kleinen Heringsart „Stint“, die in früheren Zeiten mit Vorliebe auf dem Markt gehandelt wurde. Heute kannst du in diesem malerischen Viertel nette Restaurants, Bars und Kneipen besuchen, dabei gemütlich direkt am Fluss Ilmenau sitzen und ein Bierchen zischen. Für einen besonderen Flair sorgen dabei die beiden historischen Wassermühlen oberhalb des Wasserlaufes.
Der alte Kran
Ein Wahrzeichen der Stadt und ein wahrer Eyecatcher ist der hölzerne alte Kran im Hafenviertel. Einst wurden mit seiner Hilfe Salz und andere Waren für den Weitertransport nach Lübeck auf Schiffe verladen. Angetrieben wurde er von der Muskelkraft zweier Männer, die mit Hilfe von Treträdern die enormen Lasten bewegten.
Brausebrücke
Einen tollen Blick auf das Lüneburger Wasserviertel und den Stintmarkt hast du von der Brausebrücke, die ihren Namen dem brausenden und rauschenden Wasser des Mühlenwehrs verdankt. Witzig: Mitten auf der Brücke befindet sich eine Bank, auf der eine Bronzestatue des Autors Mark Twain sitzt, der vor allem durch seinen Roman „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ zu weltweiter Berühmtheit gelangte.
Wasserturm
Eine Besichtigung des 56 Meter hohen Wasserturms solltest du dir bei einem Besuch in Lüneburg nicht entgehen lassen. Von der Aussichtsplattform hast du einen traumhaften Blick über die roten Dächer der mittelalterlichen Altstadt. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis nach Hamburg. Für den Abstieg empfehle ich nicht den Fahrstuhl, sondern die Treppe durch den alten Wasserkessel. Auf verschiedenen Zwischenebenen werden dort wechselnde Ausstellungen gezeigt.
Kloster Lüne
Am Rande der Innenstadt von Lüneburg befindet sich das Kloster Lüne, das bereits im Jahre 1172 gegründet wurde und bis heute von einem Nonnenkonvent bewohnt wird. Dort kannst du über das mittelalterliche Klostergelände schlendern, an Führungen teilnehmen oder das dazugehörige Textilmuseum besuchen, das berühmt ist für seine alten Wirk- und Stickarbeiten.
Warst du auch schon einmal in Lüneburg? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hinweis: Diese Reise war eigenfinanziert und enthält unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen und weitere werbende Inhalte. Mehr zum Thema Werbung auf meinem Blog liest du hier.
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