Inhaltsverzeichnis
Wolpertinger, Dirndl & viel Eiscreme
Spießig, muffig, langweilig – meine Vorurteile gegenüber der bayerischen Landeshauptstadt könnten gar nicht größer sein. Da ich aber vorhabe die Alpen zu überqueren und auf dem Weg zum Startpunkt in Oberstdorf sowieso in München umsteigen muss, bietet sich mir die perfekte Gelegenheit der Stadt vor meiner Wanderung einen kleinen Besuch abzustatten. Drei Tage in München liegen vor mir. Mal schauen, was passiert…
Wer mich kennt, der weiß, dass ich ziemlich verfressen bin. Es gibt für mich (fast) nichts Schöneres, als mich durch die Auslagen von Bäckereien zu futtern, über Märkte zu schlendern und neue Gerichte zu probieren oder in einem gemütlichen Café zu sitzen, einen Latte macchiato zu schlürfen und dabei die vorbeiziehenden Leute zu beobachten.
Deshalb habe ich mir im Vorfeld schon einige interessante Cafés und Restaurants herausgesucht, die ich unbedingt besuchen möchte. Die Wege dazwischen habe ich immer so gelegt, dass ich auch an einigen Sehenswürdigkeiten vorbeikomme.
Königsplatz, Englischer Garten, Friedensengel…
Monoton flackern die Leuchtreklamen der Tabledance Bars, aus den Spielhallen dröhnt das Automatengebimmel bis hinaus auf die Straße. Meine kleine Pension in der Schillerstraße befindet sich vielleicht nicht gerade in der besten Gegend, aber von hier kann ich alles zu Fuß erreichen und auch der Hauptbahnhof liegt direkt um die Ecke.
Von meiner Unterkunft ist es auch nicht weit bis zum geschichtsträchtigen Königsplatz, der von der NSDAP für Aufmärsche und Kundgebungen genutzt wurde und auf dem am 10. Mai 1933 die vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund organisierte Bücherverbrennung stattfand. Heute tummeln sich dort gerne die Münchner auf den großzügigen Grünflächen in der Sonne. Besonders schön ist es dort am Abend, wenn die umliegenden Bauwerke beleuchtet werden.
Vom schönen Königsplatz führt mich der Weg weiter über den Karolinenplatz, vorbei am Türkentor und durch die gleichnamige Straße bis zu einem ganz besonderen Eisladen.
Weißwursteis, Biereis oder Käsekucheneis – ich liebe Eis und beim verrückten Eismacher in der Amalienstraße gibt es
die ausgefallensten Sorten, die überraschenderweise auch wirklich lecker schmecken. Serviert wird das Ganze in einem quietschbunten Ambiente zwischen Fliegenpilztischen und pinkfarbenen Sesseln. Hinter mir wird die Schlange immer länger, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden. Geduldig reicht mir die Verkäuferin in ihrer feschen Uniform einen Probierlöffel. Schließlich bestelle ich mutig eine Kugel Büffelmozzarella-Basilikum und weniger mutig eine Kugel Mango.
Mit einer zweiten Portion Eis – diesmal Käsekuchen und Chai Latte Ingwer – mache ich mich wieder auf den Weg und komme in die Ludwigstraße zur DenkStätte Weiße Rose und zum Geschwister-Scholl-Platz auf dem Vorplatz der
Ludwig-Maximilans-Universität. Während des Zweiten Weltkrieges haben die Geschwister Scholl hier studiert und
die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gegen die NS-Diktatur gegründet. Im Hauptgebäude der Universität haben sie regimefeindliche Flugblätter verbreitet und wurden dafür von der Gestapo verhaftet und zum Tode verurteilt.
Das letzte Flugblatt kann man direkt am Uni-Eingang sehen, das dort in Stein eingelassen wurde.
Ich laufe weiter durch die Ludwigstaße bis ich das imposante Siegestor mit der Bronzeskulptur der Bavaria erreiche,
das die Grenze zwischen den Stadtteilen Maxvorstadt und Schwabing markiert.
Es ist Zeit für etwas Herzhaftes. Am Nikolaiplatz besuche ich ein kleines Lokal mit dem originellen Namen Alles Wurscht. Hier solls die beste Currywurst südlich des Weißwurstäquators geben. Neben Würstchen gibt es auch noch hausgemachte Suppen und Salate, Pommes frites und selbst gebackenen Kuchen. Hinter dem kleinen Häuschen gibt es einen schattigen Biergarten mit bunten Stühlen und Tischen. Hier mache ich es mir mit einer Portion Kartoffelsalat, Pommes und einer Käsekrainer gemütlich.
Gestärkt geht es weiter zum Englischen Garten. Ich schlendere einfach die Wege entlang und lasse mich treiben.
Jogger hecheln in der gleißenden Mittagssonne an mir vorbei, Menschen liegen entspannt auf dem Rasen.
Dahinter thront auf einem kleinen Hügel der tempelartige Rundbau Monopteros. Am Chinesischen Turm sitzen
die Touristen auf den Bierbänken zusammen und schunkeln mehr oder weniger rhythmisch zur Blasmusik.
Am südlichen Zipfel des Englischen Gartens komme ich zu dem charmanten Imbissstübchen Fräulein Grüneis, das einst ein Toilettenhäuschen war. Hier gibt es kleine Snacks und Kuchen aus Bioprodukten zum Verzehr im Freien. Im Schatten der umliegenden Bäume trinke ich eine hausgemachte Orangen-Ingwer-Limo und schaue anschließend eine Weile den Surfern auf der Eisbachwelle zu.
Auf der Prinzregentenstraße wacht in Isarnähe der 38 Meter hohe Friedensengel über München. Schon von Weitem ist die goldene Statue auf dem mit Mosaiken verzierten Säulentempel zu sehen. Die gesamte Anlage ist ein Denkmal an 25 Jahre Frieden nach dem Deutsch-Französischen-Krieg von 1870/71.
Langsam mache ich mich auf den Rückweg zur Pension. Ich schlendere durch den Hofgarten mit dem schönen Dianatempel, den plätschernden Brunnen und weiter über den Odeonsplatz mit der Feldherrnhalle.
Durch die Neuhauser Straße mit ihren zahlreichen Geschäften laufe ich zum Karlsplatz und erreiche schon bald wieder den Hauptbahnhof und meine Pension in der Schillerstraße.
KZ-Gedenkstätte Dachau
Verschlafen schaue ich aus dem Fenster. Dunkle Wolken hängen am Himmel. Als ich um kurz nach acht meine Pension im Bahnhofsviertel verlasse und zur S-Bahn-Haltestelle laufe, fallen die ersten dicken Regentropfen auf den Asphalt.
Wie passend, ich bin nämlich auf dem Weg zur KZ-Gedenkstätte in Dachau, die 1965 als Mahnstätte und Erinnerungsort auf dem ehemaligen Häftlingsgelände des Konzentrationslagers Dachau errichtet wurde.
Bereits wenige Wochen nach Hitlers Machtergreifung wurde das Konzentrationslager errichtet und diente zunächst der Inhaftierung von politischen Gegnern des Nationalsozialismus. Nach der Reichspogromnacht, in der etwa 800 Juden ermordet und über 1400 Synagogen, tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört wurden, inhaftierte die SS verstärkt auch Juden und andere Verfolgte. Von den insgesamt mindestens 200.000 Dachauer Haftinsassen verloren mehr als 40.000 ihr Leben. Zusätzlich deportierte die SS häufig Häftlinge in Vernichtungslager.
Es regnet mittlerweile wie aus Kübeln. Außer mir ist nur eine Schulklasse auf dem Gelände unterwegs. Mit einem Audioguide laufe ich über den Appellplatz, vorbei an Wachtürmen und hohen Stacheldrahtzäunen, schaue in die Baracken, in das Lagergefängnis und das Krematorium. Nach meinem Rundgang verlasse ich die Gedenkstätte durch ein Tor mit der Inschrift „Arbeit macht frei“. An den Wänden des Torbogens sind zwei Gedenktafeln zu erkennen, die an die Befreiung des Lagers durch amerikanische Einheiten am 29. April 1945 erinnern. Mich fröstelt es. Mit einem beklemmenden Gefühl trotte ich zurück zur Haltestelle.
Tipps & Infos
Die KZ-Gedenkstätte Dachau ist jeden Tag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Am 24. Dezember (Heiligabend) ist die Gedenkstätte geschlossen. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Dachau liegt innerhalb des Münchener S-Bahn-Netzes und ist vom Münchener Hauptbahnhof mit der S2 in Richtung Dachau/Petershausen zu erreichen. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 25 Minuten. Vom Dachauer Bahnhof fährt dann der Bus 726 Richtung Saubachsiedlung direkt zur KZ-Gedenkstätte.
Für die Anreise mit der S-Bahn empfiehlt sich der Kauf einer Single- oder Partner-Tageskarte München XXL, mit der neben der S-Bahn auch der Bus zur KZ-Gedenkstätte genutzt werden kann. Die Tageskarten sind an allen Fahrkarten-Automaten in München erhältlich.
Am Münchner Hauptbahnhof verlasse ich die S-Bahn und lauf zum Café Marais. In dem ehemaligen Textilwarenladen, dessen Einrichtung nach wie vor original erhalten ist, gibt es nicht nur leckeren Kuchen und kleine Snacks, es gibt auch einiges zu sehen und zu kaufen. Auf einem Tresen steht eine alte Registerkasse und in den hohen Regalen stapelt sich der Nippes. Ich wühle mich durch Schachteln mit altem Schmuck und warte auf einen freien Platz. Eigentlich habe ich gar keinen großen Hunger und so bestelle ich mir nur ein leichtes Panini mit gegrilltem Gemüse und trinke einen Milchkaffee.
Das Wetter hat sich gebessert, der Regen hat aufgehört und langsam hebt sich auch meine Stimmung wieder.
Ich habe nämlich für den heutigen Nachmittag einen Ausflug geplant, auf den ich mich sehr freue.
Schloss Nymphenburg
Das Schloss Nymphenburg liegt im Westen Münchens im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg.
Während meiner Ausbildung zur Modedesignerin musste ich einmal ein Referat über diese beeindruckende Schlossanlage halten. Seitdem habe ich mir gewünscht, das Schloss mit seinen kleinen Parkburgen im weitläufigen Schlosspark zu besichtigen. Heute geht dieser Wunsch in Erfüllung.
Ich schlendere durch das Schloss, schaue in das Geburtszimmer König Ludwigs II. und wandele durch den lichtdurchfluteten Festsaal mit dem himmelblauen Deckenfresko und der opulenten Stuckdekoration. Ein besonderes Highlight ist die Schönheitengalerie, für die der Maler Joseph Stieler 36 schöne Frauen aus allen Gesellschaftsschichten porträtierte. Das Marstallmuseum von Schloss Nymphenburg ist weltweit eine der bedeutendsten Sammlungen für höfische Kutschen, Fahr- und Reitkultur. Das Glanzstück der Sammlung ist der Krönungswagen Kaiser Karls VII., einer
der schönsten Staatswagen des französischen Rokoko. Eine Etage über dem Marstallmuseum ist die Privatsammlung Nymphenburger Porzellane vom 18. bis 20. Jahrhundert zu sehen.
Doch am meisten habe ich mich auf den großen Schlosspark gefreut, in dem vier kleine Parkburgen liegen. Durch den Kronprinzengarten mache ich mich auf den Weg zum Jagdschlösschen Amalienburg mit den pastellfarbenen Wänden und dem versilberten Schnitzwerk. Der Boden knarrt, als ich durch die hellen Räume gehe. Durch ein Waldstück komme ich zum großen Badenburger See. Direkt am Ufer steht die kleine Badenburg mit dem kurfürstlichen Schwimmbassin und den schönen chinesischen Papiertapeten. Parallel dazu liegt der Pagodenburger See mit der Pagodenburg. Die weißen porzellanartigen Wände im Erdgeschoss sind mit verschnörkelten blauen Malereien geschmückt. Als ich durch den kleinen Raum schreite, fühle ich mich wie in einem alten Teekännchen. Das Obergeschoss dagegen besitzt raffiniert gestaltete Räume, die mit chinesischen Lackmalereien verziert sind. Die letzte Parkburg, die düstere Magdalenenklause, steht in einem verwilderten Wäldchen. Im südlichen Teil der Klause ist die Grottenkapelle St. Maria Magdalena untergebracht.
Die Räume auf der Nordseite sind schlicht mit dunklem Eichenholz getäfelt und mit Kupferstichen ausgestattet.
Ich laufe noch eine Weile durch den Park und mache mich dann auf den Rückweg zum Schloss. Fast fünf Stunden war ich jetzt unterwegs, aber in dieser wunderschönen Anlage hätte ich auch einen ganzen Tag verbringen können, ohne mich zu langweilen.
Tipps & Infos
Das Schloss Nymphenburg, Marstallmuseum mit Museum Nymphenburger Porzellan und die Parkburgen sind von April
bis 15. Oktober täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr und vom 16. Oktober bis März (während dieser Zeit sind die Parkburgen geschlossen) täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Die Schlossanlage ist an den folgenden Tagen geschlossen: 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Schloss Nymphenburg zu gelangen. Zum Beispiel mit der S-Bahn bis Haltestelle Laim, dann weiter mit dem Bus bis zur Haltestelle Schloss Nymphenburg oder auch mit der U-Bahn bis Haltestelle Rotkreuzplatz, dann mit der Tram ebenfalls zur Haltestelle Schloss Nymphenburg. Weitere Infos gibt’s hier.
Hinweis: Natürlich habe ich auch im Schloss Nymphenburg und in der schönen Parkanlage viele Fotos gemacht. Leider darf ich diese hier nicht veröffentlichen, da das Fotografieren nur für den privaten Gebrauch erlaubt ist. Bilder zur Veröffentlichung müssen vorher sehr umständlich mit einem langen Formular beantragt, bewilligt und teuer bezahlt werden.
Isarstrand, Viktualienmarkt, Alter Peter…
Der letzte Tag bricht an. Morgenfrüh werde ich mit dem Zug von München nach Oberstdorf fahren und von dort über die Alpen bis nach Meran in Südtirol marschieren. Deshalb werde ich es heute ganz entspannt und gemütlich angehen lassen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Pension mache ich mich langsam auf den Weg zum Isarstrand. Unterwegs gibt es aber noch einiges zu entdecken.
In der Sendlinger Straße besichtige ich zunächst die Asamkirche. Durch ein schweres Holztor, verziert mit vier Reliefs und zwei goldenen, sternförmigen Verzierungen, betrete ich die winzige Kirche. Hier haben die Gebrüder Asam auf kleinstem Raum ein wahres Meisterwerk barocker Baukunst erschaffen. Mit seinen übermäßig vielen Stuckaturen und Ornamenten auf so geringer Fläche überwältigt der Innenraum der Kirche. Besonders beeindruckend finde ich den Hochaltar und die prunkvolle Deckenmalerei, die das Leben des heiligen Nepomuks darstellt.
Weiter geht es zum Rindermarkt, einem zentralen Treffpunkt in der Münchner Innenstadt. Wie der Name schon vermuten lässt, befand sich hier früher der Münchner Viehmarkt. Daran erinnert heute der moderne Brunnen von Josef Henselmann. An den Brunnenstufen entlang des schräg abfallenden Platzes kann man nach einem Einkaufsbummel entspannt die Füße ins Wasser baumeln lassen – herrlich erfrischend!
Ich habe zwar erst gefrühstückt und bin noch gar nicht lange unterwegs, aber im Café Trachtenvogel am Gärtnerplatz muss ich unbedingt vorbeischauen. Ich mache es mir auf einem der popelgrünen Sofas gemütlich, bestelle ein Tomaten-Mozzarella-Brot vom Grill, das ich mir für später einpacke und trinke zwischen einem grantig dreinblickenden Wolpertinger, alpenländischen Gemälden und Geweihen eine hausgemachte Limonade mit frischer Minze.
Vom Isartor, dem östlichen Stadttor der historischen Altstadt, ist es nicht mehr weit bis zum Isarstrand zwischen Museums- und Praterinsel. Hier wate ich eine ganze Weile durch das kristallklare Wasser, suche mir ein schattiges Plätzchen und verputze mein mitgebrachtes Tomaten-Mozzarella-Brot.
Nachdem ich mich schweren Herzens wieder aufgerafft habe, führt mich der Weg direkt zum Viktualienmarkt.
Hier kaufe ich ein paar Trockenfrüchte und Nüsse für meine anstehende Alpenüberquerung.
Der Viktualienmarkt im Herzen der Münchner Altstadt war ursprünglich ein Bauernmarkt. Heute ist er ein beliebter Einkaufsplatz für Genießer, Feinschmecker und für Besucher, die hier von urbayerischen Waren bis hin zu exotischen Früchten und Gewürzen alles finden, was das Herz begehrt.
Neben den zahlreichen Verkaufsständen findet man auf dem Viktualienmarkt auch einen Maibaum und einige schöne Brunnen, die mit Figuren Münchner Originale geschmückt sind. Darunter zum Beispiel den Karl-Valentin-Brunnen, der an den bekannten Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzenten erinnern soll.
Jetzt wird es Zeit, dass ich mir die bayerische Landeshauptstadt einmal von oben anschaue. Besonders gut geht das in der Peterskirche. Der Turm der Pfarrkirche, der im Volksmund Alter Peter genannt wird, zählt zu den besten Aussichtspunkten der Stadt und beherbergt zugleich die ältesten Glocken und Uhren Münchens. Ich kraxle rund 300 Stufen hinauf und erreiche schweißgebadet die schmale Aussichtsplattform. Von hier hat man nicht nur eine tolle Aussicht auf die Türme der Frauenkirche, den Marienplatz und die Dächer der Altstadt, sondern kann seinen Blick bei Föhn sogar bis zu den Alpen schweifen lassen.
Nicht weit von der Peterskirche entfernt, liegt der große Marienplatz. Ich schlendere um die Mariensäule, am Fischbrunnen und dem Neuen Rathaus vorbei und warte auf ein ganz besonderes Spektakel.
Das Glockenspiel im Rathausturm gehört für die meisten Münchenbesucher zum Pflichtprogramm. Auch ich stehe jetzt wartend zwischen den Massen. Täglich um 11 und 12 Uhr – von März bis Oktober zusätzlich um 17 Uhr – zeigt es zwei Ereignisse aus der Münchner Stadtgeschichte: In der oberen Etage wird die 1568 gefeierte Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renate von Lothringen nachgestellt. Darunter tanzen die Schäffler. Sie sollen mit ihrem Tanz die verängstigte Bevölkerung nach einer schweren Pestepidemie wieder aufgeheitert haben.
Ich laufe weiter und schon bald kann ich die markanten Türme der Frauenkirche durch die Häuserschluchten erspähen.
Die Türme mit den sogenannten „Welschen Hauben“ prägen die Münchner Skyline wie kein anderes Gebäude der Stadt.
Die spätgotische Dom- und Stadtpfarrkirche „Zu Unseren Lieben Frau“, wie die Frauenkirche offiziell heißt, ist seit 1821
die Kathedralkirche des Erzbischofs von München und Freising und zählt wohl zu den bekanntesten Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt.
Auf dem Rückweg zur Pension mache ich noch einen kleinen Schaufensterbummel durch die Kaufingerstraße und die Neuhauser Straße und schaue auch in den kleinen Seitengässchen vorbei.
Drei Tage München liegen hinter mir. Viel habe ich gesehen. Und was ich gesehen habe, hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich bin froh, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und dieser tollen Stadt eine Chance gegeben habe. Am Stachus, wie der Karlsplatz auch genannt wird, kaufe ich mir ein Eis und setze mich auf einen großen Stein. Während ich mein Eis löffle und in die Fontänen des Brunnens schaue, muss ich an folgendes Zitat von Oscar Wilde denken:
Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.
Stimmt! Ich werfe meinen leeren Eisbecher in einen Mülleimer und laufe zurück zur Pension.
Warst du schon einmal in München? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Was ich im Anschluss auf meiner Wanderung über die Alpen erlebt habe, erfährst du hier.
Hinweis: Mein Trip nach München war eine private Reise, die ich selbst finanziert habe. Jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen, werbende Inhalte und/oder Werbelinks*. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.
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